Immer wenn in Medien mit Kommentarfunktion etwas zu Apple Produkte zu lesen ist, tauchen sie auf, die KommentatorInnen, die sich schön abgrenzen wollen von den banalen Apple Jüngern. Die Aussagen schlagen in die gleiche Kerbe, wie jene die von sich behaupten „Ach, du hast noch einen Fernseher, ich hab schon lange keinen Fernseher mehr“ um aber nicht drumherum zu erwähnen, dass sie ihre Filme, Serien und Live-Stream am Notebook sehen.

Zugegeben, ich war früher auch so. Um jeden Preis habe ich mir meine Individualität schöngeredet. Ein Verfechter freier Software, Linux, Open Source Software für Bildbearbeitung, Office, Videoschnitt. Und ja, für viele mag das genügen. Wer auf seinem Notebook einzig und alleine den Browser und Office nutzt, ist mit Ubuntu, Firefox und LibreOffice gut bedient. So auch auf dem Smartphone mit Android. Per se, ist das ja kein schlechtes Betriebssystem.
Auf das Ökosystem kommt es an
Und ja, auch professionell arbeiten ist durchaus möglich. Auch ich habe in meiner Selbstständigkeit mit RawTherapee und Gimp Photos bearbeitet, mit Inkscape und Scribus Flyer und Hefte designt. Mit Writer und Calc Rechnungen und Buchhaltung organisiert. Die Daten mit dem selbst-gehosteten Nextcloud synchronisiert und gesichert. Mit KDEnlive und Openshot Videos bearbeitet.
Aber abgesehen vom Erlernen dieser oft gewöhnungsbedürftig zu bedienenden Software, bedarf es intensiver Arbeit mit dem Unterbau: Wartung, Updates, oftmalig ärgerliche Bugs die eine bestehende Konfiguration komplett zerschossen haben. Ja, natürlich ist viel Software kostenlos und spendenfinanziert, und ich kann mir nicht erwartet, dass hier eine strenge Qualitätskontrolle stattfindet. Aber der Preis für diese kostenlose Software ist viel Arbeit.
Als ich mit meinem ersten iPad mit Apple in Berührung kam, konnte ich erleben wie ein zwar geschlossenes aber in sich stimmges Ökosystem funktioniert. Zwar ist hier auch nicht alles fehlerfrei. Aber es funktioniert. Genau wie es mit der Adobe Softwares Suite, MS Office und dem Zusammenspiel aller beteiligten Geräte untereinander funktioniert. Ob iPhone, Apple Watch, MacBook, AirTag, Magic Keyboard und Magic Mouse und auf Softwarseite mit iCloud und Safari. Alles funktioniert einfach. Miteinander, untereinander, nebeneinander. Und ja, nur in der Apple Bubble, aber es funktioniert.
Der Preis
Vielleicht kommt das mit dem Alter, vielleicht aber auch mit der Intention, dass man seine Zeit für anderweitige Sachen nutzen will. Der Preis dafür ist hoch; das Ganze kostet einfach viel, sei es ein iPhone, MacBook oder ein Abo für die Adobe Creative Cloud. Irgendwann muss man aber gegenüberstellen will man viel Zeit investieren für Konfiguration, Sicherung und Instandhaltung seines Betriebsystems, Zeit investieren um andere Software zu erlernen oder will man Geld investieren.
Das Schöne ist, es bleibt jedem selbst überlassen, das für sich zu entscheiden.
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